Letzten Sommer war ich auf der Rückreise von einer traumhaft schönen Hochzeit am Ammersee, auf der ich ein paar klasse Fotos schießen konnte. Als geladener Gast war ich nicht der Hauptfotograf, aber ihr wisst ja, wie das ist: Irgendwann zu später Stunde kommt dann doch die Lust auf, die Kamera auszupacken und die Party -die zum dem Zeitpunkt längst in vollem Gange war- zu dokumentieren. Und diese Lust kam genau zum rechten Zeitpunkt… der engagierte Fotograf hatte nämlich gerade Feierabend gemacht…
Am nächsten Morgen wachte ich im Hotel auf und neben mir lag die Kamera. Fein säuberlich verpackt in der Kameratasche und die Sonne schien durch eine Ritze im Vorhang auf die Tasche. Da kam er, der Gedankenblitz: Irgendwo auf der Strecke eine Pause machen und das schöne Wetter für ein paar Fotos nutzen. Doch wo?
Im Stau auf der A9 Richtung Norden kam dann die Idee: Ein Freund bestätigte gerade bei Facebook, dass er an diesem herrlichen Tag zum 1. Stegerwalk nach Nürnberg gehen würde… und genau dort kam ich (wenn der Stau denn dann irgendwann mal vorbei ist) in einer guten Stunde genau vorbei… ideal also für eine kleine Pause.
Gesagt getan. Irre, was Alexander da auf die Beine gestellt hat! Doch: Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass meine Hauptkamera (die Zweitkamera lag zu dem Zeitpunkt weit entfernt im Parkhaus im Kofferraum meines Autos) einen Defekt am Auslöser hatte. Eigentlich Glück im Unglück – denn schlimmer wäre es gewesen, wenn sie auf der Hochzeit am Abend vorher versagt hätte. Aber davon hatte ich -nur von der Party- rund 300 Fotos auf der Karte (und bereits weggesichert).
So konnte ich auf dem 1. Stegerwalk nur ein einziges Foto machen – was angesichts der tollen Besetzung eine echte Schande war. Doch so ist es nunmal, wenn man eigentlich nur eine kurze Pause auf der 700 km langen Strecke einlegen möchte. Der 2. Stegerwalk war somit fest eingeplant. Aber manchmal kommt es ja bekanntlich anders, als man denkt und so musste ich den zweiten Termin ausfallen lassen.
Der 3. Stegerwalk passte auch nicht recht ins Wochen(end)programm, aber irgendwie musste er möglich gemacht werden und so landete ich auf der Wörder Wiese in Nürnberg gegen 14.30 Uhr. Zu einem Zeitpunkt, an dem einige Fotografen und Models schon müde gelaufen waren. Anyway.
Zuerst lief mir Jacqueline Scherer in die Arme, die von einem Shooting aus München gekommen war und ebenso spontan wie ich dem Stegerwalk beiwohnte. Mit ihr hatte ich ein gutes Jahr vorher schonmal zusammengearbeitet. Eine tolle Dame, witzig und irre Wandlungsfähig und erfahren vor der Kamera.
Kurz darauf sah ich Alexander Steger tief in einen kleinen Fotoworkshop verwickelt. Ich drehte mich um und stand Markus Schänzle gegenüber; dem deutschen Aushängeschild der Headshot-Crew. Somit war wieder bestätigt, wie hochkarätig die Stegerwalks doch besetzt sind.
Ich schlenderte noch etwas rum und traf noch das eine oder andere bekannte Gesicht und hielt hier und da ein Pläuschchen. Einfach eine nette Community, obwohl ich doch den Großteil der mehreren hundert Anwesenden nicht kannte und sich auch das Feld der Teilnehmer breit verstreut hatte.
Mit Markus Schänzle und einer kleinen Crew aus drei Damen wanderte ich dann in den Nachbarpark, um dort endlich die Kamera auszupacken. Noch beim Locationcheck kam ein Päarchen zu unserer Gruppe hinzu – sie sprachen mich an und so war das erste Shooting schonmal klar.
Das zweite Shooting sollte ein Portraitshooting werden. So hatte ich es mir vorgenommen. Doch auch das kam anders. Als ich die Dame wiedergefunden hatte, die mir bereits zwei Stunden zuvor auf der Wörder Wiese als mögliches „Zielobjekt“ aufgefallen war, erkannte ich sofort, dass sie eine Pause brauchte und es sich deswegen gerade auf der Wiese ein gemütliches Plätzchen gesucht hatte. So suchte ich nach Alternativen, wurde aber nicht wirklich fündig.
Als ich das „Zielobjekt“ dann doch ansprach, hörte ich, was ich längst wusste „grundsätzlich gerne, jetzt aber nicht, muss mal eine Pause machen, hab schon sieben Shootings hinter mir“… manchmal muss man die Körpersprache, die man ablesen kann, einfach akzeptieren… ;-)
Doch jede Absage hat ja auch etwas Positives: Und so sprach mich das neben dem „Zielobjekt“ sitzende Päarchen an, ob ich nicht auch Lust auf ein Päarchen-Shooting habe… Gut, das war nicht mein ursprünglicher Plan, aber die beiden waren mir auf Anhieb symphatisch und starteten wir gleich los.
Statt langer Worte, möchte ich nun einfach ein paar Fotos aus dem Shooting zeigen und sage nochmals herzlichen Dank an Mia und Andy. Ein tolles Paar. Schön zu sehen, wie liebevoll sie miteinander umgehen. Und toll, so ein geduldiges und flexibles Päarchen vor der Kamera zu haben.